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Über das BuchDie Psychiatrie ist nicht mehr das, was sie vor zwanzig Jahren war.Das gilt nicht nur fĂĽr Strukturen, Organisation und Ausstattung, sondern vielerorts auch fĂĽr die Art und Weise des Miteinander-Umgehens. In den sozialpsychiatrischen Arbeitsfeldern, in denen der Austausch aller Beteiligten gefördert und praktiziert wird, haben in der Psychiatrie Tätige und Psychiatrie-Erfahrene heute die Chance, sich sehr viel gleichberechtigter zu begegnen. Wird diese Chance ergriffen, können viele Kontakte auch auĂźerhalb von Kliniken und Diensten entstehen. Man bereitet Tagungen, Fortbildungen oder auch Feste gemeinsam vor und trifft sich in Gremien und bei Kongressen. Sibylle Prins und Renate Schernus erzählen in diesem Buch ihre, mit dieser Chance zusammenhängende Geschichte. Im Gespräch mit Fritz Bremer schildern sie, wie sie sich begegneten und schlieĂźlich zu Freundinnen wurden. Sie berichten aus ihren persönlichen Blickwinkeln ĂĽber ihre unterschiedlichen Erfahrungen, stellen sich grundlegenden Fragen und formulieren ihre BefĂĽrchtungen und WĂĽnsche fĂĽr die Zukunft. Entstanden ist ein einmaliges, ausgesprochen lebendiges Dialog-Dokument mit dem doppelsinnigen Titel: Wir sind weit miteinander gegangen. "Ein nachdrĂĽckliches Plädoyer fĂĽr eine dialogische, partizipationsorientierte Haltung in der psychiatrischen Arbeit." Tom Levold auf: www.systemagazin.de vom 13.2.2009 (s. dort auch einen Vorabdruck aus dem Buch auf: www.systemagazin.de ) | |||||||||||||||||
InhaltsverzeichnisErstes Gespräch,bei dem Gratwanderungen und manches andere zur Sprache kommen ... 7 Mit etwas Distanz das alles mal anschauen – – Neugier und Skepsis – erste Begegnung im Rahmen einer Psychosegruppe – – Lehrbuchprofis und eine Psychologin mit komischem Blick – – Psychotherapie: Enteignung oder Hilfe, zu sich selbst zu finden? – – Man kann ja schlecht sagen „ein Anfall von Basisstörungen“ – – Gratwanderung: Therapeutische Distanz und menschliche Nähe – – Was eigentlich ist Psychotherapie? – – Sublime Unterwerfungsszenarien – – Sich in die Pflicht nehmen lassen Zweites Gespräch, bei dem es interessante Entdeckungen gibt ... 26 Die freie Verrückten-WG – – Ich habe die Wohnheime nicht erfunden – – Praktischer Alltag – oder „Frau Schernus hat gesagt, ich soll meine dunkle Seite mehr ausleben“ – – Über meine private Schwelle werde ich niemals einen Profi lassen – – Wahrgenommen werden – die Entdeckung einer Autorin – – Schwer zu sagen, was Kunst ausmacht – – In Wirklichkeit ist die Realität ganz anders – – Wenn Sie ergebnisorientiert arbeiten, werden Sie frustriert sein. – – Das Katharine-Hepburn-Syndrom – – Es ist schwierig , wenn man sich verbergen muss – – „Allein unter Profis“ – Ein Abenteuerroman, der nicht geschrieben wurde – – Gesund werden – ein schmerzlicher Prozess Drittes Gespräch, bei dem unter anderem über Gesundheit geredet wird ... 48 Es ist normal, verschieden zu sein – – Frühstücksprobleme und TLE – – Gesundheit, was ist das? – – Eigentlich wollte ich was ganz anderes – – Mentorin statt Psychotherapeutin – – Weniger Therapie ist manchmal therapeutischer – – Religion (k)ein Thema? – – Wer hat Zeit und Aufmerksamkeit für diese wesentlichen Erfahrungen? – – Nachrichten aus dem Paradies Viertes Gespräch, bei dem es endlich auch mal um Krankheit geht ... 67 Nachdenken über den Krankheitsbegriff in der Psychiatrie – – „Sie verstehen mich nicht, aber ich sehe, dass Sie sich Mühe geben.“ – – Wenn was an unserem Hirn nicht stimmt, sind wir gleich superbeleidigt – – Ich kann alle Probleme mittels magischer Fähigkeiten lösen – – Wie soll ich da auf ’ne Krankheit kommen?– – Krank sein dürfen, kann auch hilfreich sein. Fünftes Gespräch, bei dem sich ahnen lässt, wie neue Möglichkeiten entstehen können und was sie blockiert ... 75 Neue Möglichkeiten, die ohne Druck entstehen – – Diagnosen, Prognosen, schlechte Prophezeiungen – – Wenn eine Eigenschaft zu sehr wuchert, geht es schon schief – – Ich spreche lieber mit einer Person als mit einem Lehrbuch – – Psychotherapie nur für Intellektuelle? – – Von Konkurrenz und Küchenpsychologie – – Wie es dem Patienten geht, bekommt der Arzt oft gar nicht mit – – Von objektiver und subjektiver Zeit – – Psychose und Zeiterleben – – Aktivismus als Angstabwehr – – Zeit ist mehr als Geld – – Mache ich es meinem Vorgesetzten recht oder meinem Gewissen? Sechstes Gespräch, bei dem Patentrezepte mal wieder abgelehnt werden ... 90 Eintritt in eine fremde Welt – erste Berührungen mit der Psychiatrie – – Was sollen da Tabletten helfen? – – Für jeden eine eigene Sprache finden – – Ruhige Leute schaffen einfach Vertrauen – – Patentrezepte gibt es nicht – – Patienten so lange amüsieren, bis die Natur sie heilt – – Als die Plastikwörter zu wuchern begannen – – Sich wie berentet fühlen – – Altersuneinsichtigkeit – – Notwendige Unterschiedlichkeit in Beziehungen Siebtes Gespräch, bei dem Zusammenarbeit eine große Rolle spielt ... 106 Profis und Psychiatrie-Erfahrene kommen sich näher – Unterschiede und Gemeinsamkeiten – – Südamerikanische Flora und Fauna aus Sicht Psychiatrie-Erfahrener – – Aller Anfang ist schwer – Vorgeschichten der Kooperation – Rollback – Sollen wir hier denn ein Klosterleben führen? – – Von der Frosch- zur Flugzeugperspektive – – Arme Ratio – – Psychiatrie-Erfahrene werden souveräner – Profis werden bescheidener (hoffentlich) – – „Ich war zeitweilig nicht sicher, ob das im Chaos endet.“ – – Einen Teil des Jobs abgeben – – Voraussetzungen bei Profis für die Zusammenarbeit Achtes Gespräch, bei dem man ungern, aber doch auf ein paar Probleme zu sprechen kommt ... 127 Nicht Feinde, sondern Gegner – – Gemeinsame Projekte – normalere Beziehungen – – Grenzen der Zusammenarbeit und neue Unsicherheiten – – Ich möchte nicht mit jedem zusammenarbeiten – – Angst vor Verwicklungen – Nicht jede Rolle gibt alles her – – Wo bleiben die Schwierigleiten? – – Realer Verzicht auf professionelle Macht? – – Sollen die Psychiatrie–Erfahrenen vor einen professionellen Karren gespannt werden? – – Und noch mehr stört mich – – Von mäßigen und übermäßigen Belastungen – – Nur eine vernünftige Verrückte ist eine gute Verrückte Neuntes Gespräch, bei dem das Zauberwort Qualität schließlich doch noch auftaucht ... 146 Von Parallelwelten und anderen Gefahren – – Wünsche, Hoffnungen, Befürchtungen – – Gemeinsam wären wir stärker – Mogelpackungen – „Worst-case-Szenarien“ – – Effizienz und Wunderpille – – Zwei-Klassen-Psychiatrie? – – Zum Ermutigen von Patienten und Angehörigen gehören ermutigte Mitarbeiter – – Leiten in der Psychiatrie – – Qualität in der psychiatrischen Arbeit – was ist das? – – „Was du noch hoffen kannst, das wird auch stets geboren.“ Autorinnen und Autor ... 171 |