Die Beruhigung der Angst
Leseprobe
Vorwort:
Es ist schon viel über Schizophrenie und die Psychiatrie geschrieben worden, auch viel Spektakuläres. Aber wie wird beides in einer Familie, im ganz banalen Alltag mit Partnerin und heranwachsenden Kindern erlebt?
Ich habe hier den Versuch unternommen, meine unerwartete Konfrontation mit dieser seelischen Erkrankung zu schildern, um dann einem langen, langen Prozess zu folgen, in dem es auch zu sozialen und religiösen Konflikten kommen mußte, der vor allem die tiefe, große Angst zeigte, die ganz, ganz langsam zum Vertrauen fand, das Vertrauen wagte und so für uns alle am Ende ein bißchen Heilung brachte.
Es liegt mir auch daran, hier meine Situation als Frau zu zeigen, die für festgelegte Rollen als Hausfrau und Mutter erzogen worden war. Ich versuche meine Entwicklung zu beschreiben, die mich zu einem emanzipierten und ganzen Menschen werden ließ.
Auch möchte ich zeigen, wie aus dem Aufwachsen in einem konventionellen Kirchenglauben ich Gott dann existentiell erfahren habe, wie ich Gott jenseits aller patriarchalen Namen als Atem und Impuls des Lebens, als tröstende, befreiende Kraft, als Liebe, Hilfe und Schutz erlebt habe, wie geistige und seelische Fülle in mir wuchs. Ich wünsche mir, daß meine Geschichte in diesem Sinne anstecken möge.
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