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Über das Buch"Ein populärwissenschaftliches Geschichtswerk ersten Ranges, sorgfältig recherchiert, seriös und doch spannend."Jörg Kippschull in: WN - Zeitung für alle Als Fritz Niemand zwanzig Jahre alt ist, veranlasst eine NS-Gesundheitsfürsorgerin seine Einweisung in die Heil- und Pflegeanstalt Schleswig. Ein langer Leidensweg beginnt. Aufgrund der Diagnose Schizophrenie wird Fritz Niemand 1936 zwangssterilisiert und Anfang 1944 mit einem Transport in die Tötungsanstalt Obrawalde bei Meseritz in Polen geschickt. Wie durch ein Wunder überlebt Niemand das alltägliche Morden. Nach der Befreiung vom Faschismus erlebt er jedoch statt der Anerkennung als Verfolgter, statt Rehabilitation und Entschädigung eine zweite Verfolgung. Aber Fritz Niemand kämpft weiter. Nach dem Tod der Mutter beginnt er, trotz ihrer gegenteiligen Mahnung öffentlich über seine Erlebnisse zu sprechen: “Ich hatte ein Interesse daran, der ‘Lüge’ entgegenzuwirken. Nach 1945 hat man ja diese Zeit beiseite gedrängt, nachdem sich die Deutschen als größte Mörder der Welt offenbart hatten.” Horst Illiger zeichnet anhand vieler Gespräche, Fotos und Dokumente den Lebensweg eines der letzten Zeitzeugen des nationalsozialistischen Rassenwahns nach. Umfangreiche Hintergrundinformationen erläutern die zeitgeschichtlichen Zusammenhänge. So ist ein besonderes Geschichtsbuch des vergangenen Jahrhunderts entstanden, das Einzug an deutschen Schulen halten sollte. "Das Buch öffnet die Augen für die an psychisch kranken Menschen begangenen Verbrechen und für ihre Schwierigkeit, in den Jahrzehnten nach dem Krieg eine angemessene Rehabilitierung zu erfahren. Annemarie Jost in: socialnet.de | |||||||||||||||
InhaltsverzeichnisDie Zeit des Glücks war kurz ... 10Die frühe Kindheit in Luhnstedt und Nindorf Exkurs: ... 14 Das Züchtigungsrecht in der Schule Ein seelischer Schmerz ... 16 Umzug nach Rendsburg Besuch der Realschule Ende der Schulzeit Wie eine Sonne ... 20 Die Großmutter Versuche der Orientierung ... 23 Der Einstieg ins Arbeitsleben gelingt nicht Freiwilliger Arbeitsdienst Reichsmarine Die Würde des Menschen ist antastbar ... 28 Heil- und Pflegeanstalt Schleswig-Stadtfeld Zwangssterilisation Exkurs: ... 39 Das Erbgesundheitsgesetz Zwangssterilisation in Schleswig-Holstein Heil- und Pflegeanstalt Schleswig-Stadtfeld Milieuwechsel ... 51 Umschulung zum Schlosser Tätigkeit in Norwegen Universitäts-Nervenklinik Kiel Als Schlosser in Hamburg Der Mensch ist des Menschen größter Feind ... 57 Einweisung in die Nervenklinik Eppendorf Verlegung nach Langenhorn Transport in die Tötungsanstalt Meseritz-Obrawalde Flucht Exkurs: ... 68 Euthanasie Obrawalde bei Meseritz – Von einer Heil- zur Tötungsanstalt „Sprich nicht drüber!“ ... 84 In der Familie ist das Erlebte ein Tabuthema In ungebrochener Kontinuität ... 89 Antrag auf Anerkennung als Verfolgter des Nazi-Regimes Sonderhilfeausschuss Kreis Rendsburg Landesentschädigungsamt Schleswig-Holstein Seekasse Hamburg Der Eindruck war klar und eindeutig ... 104 Wieder vor einem Erbgesundheitsgericht Das Urteil von 1957 Exkurs: ... 108 Politische Nachkriegsstrukturen in Schleswig-Holstein NS-Euthanasiegutachter finden ein neues Betätigungsfeld Die Heyde/Sawade-Affäre Prof. Dr. Werner Catel Rehabilitation und doch keine Anerkennung ... 122 Urteil des Landgerichts Kiel 1982 Urteil des Sozialgerichts Kiel 1983 Urteil des Amtsgerichts Kiel 1986 Gern wäre ich Lehrer geworden ... 130 Neubeginn als Handelsreisender Tuberkulose und Arbeitslosigkeit Verschiedene Tätigkeiten Besuch der kaufmännischen Berufsschule Gerlinde Möller Endlich kontinuierliche Arbeit Neue Kräfte sammeln ... 137 Die Mutter stirbt Der Kampf um die eigene Krankengeschichte ... 139 Die Krankenakte des Gesundheitsamtes Rendsburg verschwindet Die Krankenakte der Heil- und Pflegeanstalt Schleswig-Stadtfeld Die Krankenakte der Universitäts-Nervenklinik Kiel Die Krankenakte der Anstalt Langenhorn / Universitätskrankenhaus Eppendorf Die Krankenakte der Tötungsanstalt Meseritz-Obrawalde Die Krankenakte des Gesundheitsamtes Rendsburg Petitionen ohne Erfolg ... 148 Eingaben an den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages Eingaben an den Petitionsausschuss des Schleswig-Holsteinischen Landtages Exkurs: 153 Die Entschädigungsdebatte Der Deutsche Bundestag Der Landtag Schleswig-Holstein Ich darf sprechen! ... 167 Die Zeit der Vorträge und Gespräche Auf Tagungen und Veranstaltungen Auftritte im Fernsehen und Hörfunk Vorträge in Schulen Im Gespräch mit Fritz Niemand ... 185 „Fritz, vergiss das Beten nicht!“ „Das war Lebensraub.“ „Ich habe die Ärzte als Mörder erlebt.“ „Einsam bin ich nicht.“ „Ich hatte ein Interesse daran, der ‘Lüge’ entgegenzuwirken.“ „Dass man frei ist und sich freuen kann...“ Ich bin immer ein Stück weniger auf der Welt ... 197 Anhang ... 198 Literatur Erbgesundheitsgesetz Danksagung |