Der Paranus Verlag fühlt sich dem Gründungsanliegen des Verlages Jakob van Hoddis verpflichtet und möchte mit seiner Edition Jakob van Hoddis dessen Tradition gerne fortsetzen.
„Wir wollen mit seinem Namen Jakob van Hoddis an einen Menschen erinnern, der als expressionistischer Dichter, als Jude und als psychisch Kranker von den Nationalsozialisten als minderwertig abgestempelt, verfolgt und ermordet wurde. Wir wollen unser Gedächtnis für ihn und alle seine Leidensgefährten wachhalten.“
Unter diesem Motto von Prof. Klaus Dörner und seinem Team 1986 gegründet, veröffentlichte der Verlag Jakob van Hoddis – integriert im Förderverein Wohnen, Arbeit, Freizeit e.V. in Gütersloh – so wichtige Bücher wie „Tödliches Mitleid“, „Warum sollte ich jemand anderes sein wollen?“, „Überlegungen im Warteraum zum Gas“ sowie den Rechenschaftsbericht über die Entlassung sämtlicher 435 Langzeitpatienten aus der Westfälischen Klinik Gütersloh unter dem Titel „Ende der Veranstaltung“. Außerdem erschienen dort jahrelang die Dokumentationen zu den Gütersloher Fortbildungswochen und den Gerontopsychiatrischen Symposien.
Bereits 1911 erschien das vielleicht berühmteste expressionistische Gedicht „Weltende“, mit dem Jakob van Hoddis (eigentlich Hans Davidsohn) Literaturgeschichte schrieb:
„Dem Bürger fliegt vom spitzen Kopf der Hut, in allen Lüften hallt es wie Geschrei...“.
Kurz darauf traten die ersten Anzeichen einer psychotischen Erkrankung auf und eine jahrzehntelange Odyssee begann. Sein Leben als Pflegling und Patient verschiedener psychiatrischer Kliniken endete im Mai 1942 mit der Deportation und Ermordung in Polen.
Zahlreiche Titel aus dem Verlag Jakob van Hoddis sind mittlerweile nicht mehr lieferbar. Für diese haben wir einen Kopierservice eingerichtet. Weitere Informationen dazu finden Sie unter "Vergriffene Titel" auf dieser Homepage.