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Fritz Bremer / Hartwig Hansen (Hg.)

Angehörige sind Erfahrene

Ein Ermutigungsbuch

ISBN 978-3-940636-32-4
184 Seiten, 2015
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Über das Buch

"Ich bin nicht allein
Danke für die Zusammenstellung der verschiedenen Erlebnisberichte von Eltern oder Partnern von an Psychosen Erkrankten. Mir hat das Buch gezeigt, welche Möglichkeiten zur Hilfe es gibt, aber auch deutlich gemacht, dass es sehr kräftezehrend sein kann, wenn man dem Betroffenen zur Seite steht."

Fünf-Sterne-Rezension auf amazon.de


Angehörige psychisch erkrankter Menschen kennen diese Gefühle: Schock, Ratlosigkeit, Ohnmacht, Schuld und Angst.
Was hilft, ist, sich der eigenen, besonderen Erfahrungen bewusst zu werden und den Austausch mit anderen zu suchen. Dann kann es auch gelingen, sich von Schuldgefühlen und von dem Empfinden zu lösen, ständig zum Tragen schwerer Verantwortung verpflichtet zu sein.

Über all dies berichten Eltern und Partner in diesem Buch und machen anderen Angehörigen damit Mut, ihren eigenen Weg zu finden. In den Erfahrungsberichten wird nichts beschönigt. Ausführlich wird aber auch davon erzählt, was in Phasen großer Verwirrung wichtig wurde und geholfen hat. Es ist möglich, dem erkrankten Familienmitglied die Verantwortung für sein Leben zu lassen und wieder zurück "zu sich selbst" zu finden.
In den Berichten wird eine selbstbewusste Haltung spürbar, ein verändertes Rollenverständnis, das sowohl in der Familie als auch in der Selbsthilfe und Öffentlichkeit neue Handlungsspielräume eröffnet.

"Zu einem selbstbewussten Umgang mit dem Schicksal 'Angehöriger eines psychischen kranken Menschen' will und kann das Buch ermutigen. Das ist auch das Ziel jeder Selbsthilfe, sich von den Gefühlen Schock, Ohnmacht, Schuld, Angst und Hilflosigkeit zu befreien und neues Selbstbewusstsein und neue Lebensqualität zu erlangen. Lesen Sie selbst und holen sich Anregungen für Ihre eigene Selbsthilfe, lassen Sie sich Mut machen."
Alexandra Chuonyo in: unbeirrbar – InfoForum für Angehörige psychisch Kranker in Bayern

Inhaltsverzeichnis

(mit den jeweils ersten Sätzen der Beiträge)

Fritz Bremer:
Vorwort
Angehörige psychisch erkrankter Menschen haben so viel zu erzählen. Sie haben etwas zu sagen. ... 9

Elisabeth Richter:
Achterbahnfahrt: Kein Ausstieg auf der Strecke!
Es war wohl nach meinem ersten Besuch des Psychoseseminars, als mich eine Frau fragte, wie viele Psychosen mein Sohn schon gehabt habe. Auf meine Antwort „Eine“ guckte sie mich etwas geringschätzig an. Da kannst du gar nicht mitreden, hieß der Blick. ... 17

Michaela Reeger:
Die Last, die wir tragen
„Heute habe ich sie gesehen, Mum … in der Straßenbahn habe ich sie erkannt. Und sie sind überall, diese Seelenfänger, wir müssen jetzt ganz genau aufpassen!“ Mit diesen Worten meiner 16-jährigen Tochter begann eine für mich und meine Familie leidvolle Entwicklung. ... 27

Bettina Ehrlich:
Einem gesunden Sohn würde ich ja auch nicht hinterhertelefonieren
Schizophrenie. Als der Neurologe dieses Wort zum ersten Mal als mögliche Diagnose für meinen Sohn erwähnte, war es für mich keine Überraschung mehr. Ich war schon von selbst drauf gekommen. ... 35

Azra Bilgin:
Für Kemal
Mein Sohn schaut mich aus seinen grünen und zutiefst traurigen Augen an. Dann spricht er ihn tatsächlich aus, diesen Satz, den ich so fürchte, wie damals die Menschen wohl die Pest gefürchtet haben. „Mama, ich will nicht mehr, ich will nicht mehr leben, ich habe keine Kraft mehr.“ ... 44

Angelika Bardelle:
Mein langer Weg der Neuorientierung
Vor zehn Jahren erkrankte meine Tochter – es war ein schleichender Prozess. Ich erlebte ihre Erkrankung traumatisch – als ob mir der Boden unter den Füßen weggezogen würde. ... 53

Maja Thomsen:
Kehrtwende
Seit etwa vier Jahren ging es unserer jüngeren Tochter nicht gut. So viel war mir klar. ... 57

Barbara Mechelke:
Mitgefühl ist in Ordnung, Mitleid brauche ich nicht
Inzwischen bin ich Rentnerin. Mein Leben verläuft heute in ruhigen Bahnen. Das war nicht immer so. Ereignisreiche Jahre liegen hinter mir. Ich habe meinen Weg gefunden, mich kann so schnell nichts mehr erschüttern. ... 67

Solina S.:
Was nach unseren Erfahrungen im Gesundheitssystem fehlt, ist aufsuchende Hilfe
Die Psychose meines Sohnes brach am ersten Prüfungstag seines Abiturs aus. Felix war damals achtzehn Jahre alt. ... 75

Damir Buljan
So lange durchhalten, wie es irgendwie geht?
Vor die Aufgabe gestellt, unser Leben mit dieser rätselhaften Krankheit „Psychose“ unseres Sohnes angemessen zu beschreiben, stellt sich mir zuerst die Frage: Wie anfangen? ... 86

Angelika und Andreas Krömer:
In uns sind Trauer, Liebe und Hoffnung –
Die Geschichte einer tragischen Verwechslung

An einem sonnigen Tag im Juni 1986 sitzt ein kleiner Junge auf dem Fußboden unserer großen Wohnküche und spielt versunken mit Plastikformen, die er immer und immer wieder auf einen Holzstab steckt. ... 95

Hans Jochim Meyer:
Nur wer sich zu Wort meldet, wird wahrgenommen –
Warum wir uns in der Selbsthilfe engagieren

„Suchst du eine helfende Hand, suche sie am Ende deines rechten Armes.“ (persisches Sprichwort) ... 108

Janine Berg-Peer:
Von der aufgeregten zur gelassenen Mutter
Die Diagnose traf mich wie ein Schock. Durch meinen Kopf wirbelten die schrecklichen Bilder über Schizophrenie, die uns Medien und Literatur anbieten. ... 119

Sandra Bischoff:
Tausche Psychose gegen Drogen, kann nicht der Plan sein
Mein Sohn Adam berichtete das erste Mal ausführlich vor fremden Menschen in einem trialogischen Psychoseseminar über die Giraffe. ... 129

Doris Lehr:
Ich bin stärker geworden, weil ich mit ihm getragen und ertragen habe
Als ein niedergelassener Psychiater bei meinem Mann die Depression stellte, hat uns das nicht überrascht, weil mehrere Symptome auf diese Erkrankung hingewiesen hatten. ... 141

Christina Hanus:
Autonomie anerkennen ... wagen ... gewinnen
Man sollte meinen, ich wäre durch die geschwisterliche und eigene Vorerfahrung besser gewappnet gewesen, als Tochter Laura schwer psychisch erkrankte. ... 150

Charlotte und Udo S.:
Wir können zumindest da sein, zur Verfügung stehen, auf ihn eingehen
Als unser Sohn Henning an einer Psychose erkrankte, war er noch nicht volljährig und wohnte noch zu Hause. ... 160

Hartwig Hansen:
Das Verbindende zum Schluss
Vielleicht umschreiben diese Sätze treffend die Gefühlslage vieler Angehöriger – nach jahrelangem Kampf und vielen Höhen und Tiefen: Die Hoffnung nicht aufgeben und doch akzeptieren, wo die Grenzen des Machbaren liegen (werden). ... 170

Herzlichen Dank an die Autorinnen und Autoren dieses Buches ... 179

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