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Tina Bühler Stehlé

Mein großer Bruder

Eine Geschichte von Ohnmacht und Liebe

Mit einem Nachwort von Ueli Zindel

ISBN 978-3-926200-64-8
224 Seiten, 2005
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Über das Buch

„Niemand weiß, wie viel ich über Dich nachdenke und Dich immer noch liebe, am wenigsten Du selbst.“
In Form von einfühlsamen Kurzpassagen wendet sich die Autorin an ihren zwei Jahre älteren Bruder, dessen Schicksal sie in diesem Buch aufdeckt. Es ist eine bewegende, nahezu verrückt anmutende Geschichte:
Bruder und Schwester wachsen in einer großbürgerlichen Familie auf, sind konfrontiert mit der exzentrischen und unberechenbaren Mutter, vermissen den nur selten auftauchenden Vater und verbünden sich mit Hausangestellten und Haustieren.
Schrittweise verändert sich der Freund und Bruder: Er wird schweigsam, unnahbar, herrschsüchtig und grausam.
Die Spirale aus Isolation und Geheimhaltung dreht sich unaufhaltsam. Schließlich sperrt er sich als Jugendlicher im Hause seiner Kindheit ein.
Der Schwester sind lange Zeit die Hände gebunden, während die Mutter den mittlerweile willenlosen Sohn in der Villa unter Verschluss hält und selbst enge Familienmitglieder sowie die Behörden beide Augen zudrücken.
Bis eine Zeitschrift diese Geschichte publik macht: Erst nach achtzehn Jahren, als die Mutter notfallmäßig ins Krankenhaus muss, gelingt es der Schwester, den schwer kranken Bruder aus seiner Gefangenschaft zu befreien.
Eine neue, langsame Annährung beginnt.

"Tina Bühler Stehlé wollte Worte finden für das jahrelange Schweigen. Empfehlung: Eine unter die Haut gehende Geschichte."
Sabine Kühner in: Blechtrommel

Inhaltsverzeichnis

Mein großer Bruder ... 7
Wiederbegegnung ... 11
Der liebenswerte Vertraute ... 12
Die Unfassbare ... 12
Der Unbekannte ... 14
Theorie und Wirklichkeit ... 16
Phantome ... 18
Zwiespalt ... 19
Gemeinsames Schlafzimmer ... 22
Auf uns gestellt ... 22
Gewalt und Stummheit ... 25
Hinter geschlossenen Türen ... 26
Die Wende ... 27
Minutenfamilie ... 28
Unter Menschen ... 30
Nie mehr allein ... 31
Mein und Dein ... 32
Reglos. Tot. ... 33
Außenseiter ... 36
Zerstörung ... 38
Entdeckungen ... 40
Rätsel ... 42
Kämpfe ... 43
Ekel ... 45
Warum? ... 46
Führungslos ... 47
Ãœberwachung ... 48
Lernzwang ... 49
Urs ... 50
Doppelte Kontrolle ... 52
Fronten ... 53
Altersfrage I
Zerstörte Freundschaften ... 57
Altersfrage II
Lückenbüßer ... 61
Die elterliche Romanze ... 63
Der unvorzeigbare und der dressierte Affe ... 64
Die Einschüchterung unserer Großeltern ... 67
Ungeheuerlichkeiten ... 69
Aufbruch nach Thun ... 70
Absolute Herrschaft ... 72
"Mutter ja – Hausfrau nie" ... 74
Gegensätze ... 76
Macht der Worte ... 77
Familiengeheimnisse ... 79
Unberührbar ... 80
Wortgewitter ... 82
Ohnmächtig ... 83
Hilferufe ... 85
Wegschauen ... 88
Erwartungen ... 89
Umerziehung ... 92
Richtung Freiheit ... 93
Eingepflanzte Worte ... 96
Karin ... 97
Nie mehr zurück ... 98
Freiheit contra Freundschaft ... 101
Trügerische Freiheit ... 101
Zurück ... 102
Euer Bündnis ... 104
Auf der Flucht vor Dir ... 105
Ende und Anfang ... 107
Vorsichtige Liebe ... 108
Bezahlter Freund ... 111
Unerwarteter Verbündeter ... 114
Wieder in Deiner Nähe ... 118
Kellerhund Bobby ... 119
Mutters ungeteilte Liebe ... 123
Neben Dir ... 125
Tabu ... 128
Grau(s)en ... 130
"Lebt er noch?" ... 132
Weiter ohne Antwort ... 135
Alibimanöver ... 138
Zwischen Verstehen und Sprachlosigkeit ... 139
Akteneinsicht ... 141
Keine Unterstützung ... 146
Mutters Rache ... 147
Vaters Unterschrift ... 148
Hoffnung auf juristische Hilfe ... 150
Sackgasse ... 152
Du lebst ... 153
Kein Wiedererkennen ... 156
Das geopferte Leben ... 158
Zweifel ... 159
"Keine akute Gefährdung ... 160
Kalter Krieg ... 161
Warten ... 162
Die ungeschönte Wahrheit ... 164
Dein Anblick ... 167
Keine Möglichkeit, Dich rauszubringen ... 170
Deine Befreiung ... 173
Auf der Notfallstation ... 176
Licht im Dunkel ... 179
Der Unbekannte ... 180
Auf der Aufnahmestation ... 181
Auf der Rehabilitationsstation ... 182
Versuche, die Schweigemauer zu durchbrechen ... 186
Betäubter Körper ... 188
Ein neues Heim und die Dementi der Behörde ... 191
Nach Jahren endlich eine Bestandschaft ... 194
Von Paragraphen, Allianzen und Unmenschlichkeit ... 195
Offene Fragen ... 199
Nach der Wut die Idee, ein Buch über Dich zu schreiben ... 200
Erinnern ... 202
Von der wohlhabenden Fabrikantentochter zur Millionenschuldnerin ... 205
Exil ... 206
Verstummen ... 209
Lebe ... 213

Nachwort von Ueli Zindel: Leben im geschlossenen Raum ... 215

Danksagung ... 223

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