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Über das BuchWohnen ist eine solche Selbstverständlichkeit, dass kaum darĂĽber nachgedacht bzw. geforscht wird. Wohnen umfasst den Bereich der Reproduktion sowie der Haus- und Erziehungsarbeit. Es wirkt bedeutungslos im Vergleich mit dem Wirtschaftsleben, das als zentral fĂĽr unsere Gesellschaft angesehen wird.Wer aus dem Produktionsprozess herausfällt, hat nur ein beschränktes Recht auf Wohnen. Chronisch psychisch kranke Menschen leben entweder in ihrer Ursprungsfamilie, in oft desolaten Wohnverhältnissen (VerfĂĽgungswohnungen, Obdachlosigkeit) oder aber in vollstationären Einrichtungen (Alten- und Pflegeheime, spezielle Wohnheime). Die Zahl betreuter oder begleiteter Wohnformen, die den Betroffenen groĂźe Selbstbestimmungsmöglichkeiten einräumen, ist dagegen gering. Ziel dieses Buches ist, fĂĽr den Ausbau ambulanter Betreuungsformen zu werben, die chronisch psychisch kranke Menschen nicht aus ihrem geWOHNten Umfeld herausreiĂźen und möglichst eigenständig leben lassen. Zum einen wird aufgezeigt, dass auch schwer beeinträchtigte Menschen in eigenen Wohnungen leben können. Zum anderen wird diskutiert, wie Betreuung und Begleitung aussehen können, ohne die Selbständigkeit und das Selbsthilfepotential ĂĽber GebĂĽhr einzuschränken. "Mein Fazit: Das Buch gehört in jeden Trägerverein, in die Hände von privaten BetreuerInnen und – ganz wichtig – in den BĂĽcherschrank und den Kopf von (Kommunal-)PolitikerInnen. Die Sprache ist klar, die Botschaft eindeutig: »Leben und leben lassen«." Heinz-GĂĽnther MaaĂźen in: Soziale Psychiatrie | |||||||||||||
InhaltsverzeichnisHans-Ludwig Siemen: Vom Gewohnten – Eine EinführungI Grundlegendes Heiner Keupp: My home ist my castle – Wohnen und Identitäten Klaus Dörner: Ende der Veranstaltung – Beginn der Chronisch-Kranken-Psychiatrie Ulla Schmalz: Kann denn ein Wohnheim ein Zuhause sein? Matthias Seibt: Ansprüche Psychiatrie-Erfahrener an Betreutes Wohnen Rosa Geislinger: Hilfe zur Selbsthilfe – Professionelle Unterstützung von Psychiatrie- und Psychoseerfahrenen im Rahmen der Selbsthilfe II Ansätze und Projekte Ursula Kosmalla: Das Einfache, das so schwer zu machen ist – Alltag im Betreuten Wohnen Ulla Schmalz: Pilotprojekt Hotel plus Martina Henne: Eine frauenspezifische Betreuung für psychiatrieerfahrene Frauen – Hintergründe und Notwendigkeit Konrad Bauer: Betreutes Wohnen (auch) für forensische Patienten Thomas Schmid: Ambulante psychiatrische Pflege Stefan Bräunling: Weglaufhaus „Villa Stöckle“ – eine Alternative III Ausblick Petra Gromann: Der personenzentrierte Ansatz im betreuten Wohnen Ulrich Seibert: Gemeindepsychiatrie ist mehr als Betreutes Wohnen |