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Thomas Erlach

Worte verändern die Welt

Die Macht der Sprache in der ökonomisierten sozialen Arbeit

ISBN 978-3-940636-04-1
200 Seiten, 2009
Preis 19,95 EUR
zzgl. Versandkosten, inkl. 7,00 % MWSt
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Vorabdruck auf: www.systemagazin.de
 
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Über das Buch

"Eine profunde Analyse, die unbedingt auf den Schreibtischen der entsprechenden Entscheidungsträger landen möge."
Oberösterreichische Nachrichten

Seit einigen Jahren finden in den Sozialbereichen nahezu aller europäischen Länder große Umbrüche statt. Von Politik, Kostenträgern und Verwaltung wird soziale Arbeit massiv nach Effizienzkriterien umstrukturiert. Die Betroffenen – sowohl sozial Tätige als ihre Klientinnen und Klienten – werden in diesen Prozess kaum einbezogen und vor vollendete Tatsachen gestellt. Die Geldgeber verlangen immer mehr Leistung und Dokumentation in den Einrichtungen, der Druck nimmt zu, gleichzeitig sinkt das Lohnniveau. Dabei wird die Ökonomisierung als einfache Verwaltungsumstellung präsentiert, wobei die Verwendung wohlklingender neuer Begriffe, wie Kunde, Qualitätsmanagement oder Empowerment – mal subtil, mal mit Druck – eingefordert wird.
Dieses Buch untersucht nun erstmalig differenziert, wie Worte die Welt der ökonomisierten sozialen Arbeit verändern, das heißt, wie die Professionellen im Sozialbereich durch diese neuen Sprachregelungen manipuliert werden, und welche Veränderungen sich in ihrem beruflichen Handeln feststellen lassen.
Es beschreibt den fortschreitenden Prozess der Ökonomisierung des Sozialen, wie er von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erlebt wird. Und es analysiert unter Einbeziehung verschiedener soziologischer Theorien, welche Folgen die Verwendung neuer Begriffe in der Sprache sozialer Arbeit auf das konkrete Verhalten der Professionellen hat und damit auf die soziale Arbeit, wie sie bei den betroffenen Menschen ankommt.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

1. Einleitung
Das Thema und ich

2. Der Prozess der Ökonomisierung
Geschichtliche Hintergründe
Ökonomische Trends im zwanzigsten Jahrhundert
Friedrich August von Hayek (1899-1992)
Gunnar Myrdal (1898-1987)
Hayek und Myrdal im Vergleich
New Public Management
Veränderungen durch den Beitritt zur Europäischen Union
Die europaweite Ökonomisierung der Sozialbereiche
Konsens ohne Zustimmung
Paradigmenwechsel
Die Tyrannei des Gelingens oder die Betroffenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Die Linzer Initiative

3. Der Forschungsprozess und die verwendeten Methoden
Interviewleitfaden

4. Die Einführung neuer Begriffe und Begriffsbedeutungen in den Sozialbereich
Zentrale Fragen
Kundinnen / Kunde
Effizienz
Non-Profit
Kostenwahrheit
Leistungsmengenerfassung
Qualitätssicherung
Empowerment
Leitung

5. Veränderungen im Sozialbereich
Allgemeine Ebene
Veränderungen der sozialen Arbeit
Die zunehmende Bedeutung von Zahlen
Veränderungen auf der Ebene der Klientinnen und Klienten

6. Die Sprache im Sozialbereich und das Denken und Verhalten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Die Thesen von Benjamin Lee Whorf
Die Bedeutung von Whorfs Thesen für die Verständigung in der sozialen Arbeit
Schlussfolgerungen

7. Sprache und ihre Bedeutung aus der Sicht des Konstruktivismus
Radikaler Konstruktivismus
Vorurteile und selbsterfüllende Prophezeiungen
Paul Watzlawick und die Ordnungen der Wirklichkeit
Erving Goffmann und das Prinzip der Rahmen
Konstruktivismus und die Wirklichkeit sozialer Arbeit

8. Widerstand und Handlungsstrategien in Verbindung mit dem Reframing-Modell
Widerstand gegen den diktierten Wandel
Handlungsstrategien gegen den diktierten Wandel

9. Resümee
Was können wir tun?
Die Arbeit an diesem Buch und ich

Literatur



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