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Das Marionetten-Dasein ist vorbei

Leseprobe

Der rote Faden
Misstrauen, Enttäuschung und Angst ziehen sich wie ein roter Faden durch mein Leben. Das Gefühl, nicht genug zu sein, war mein ständiger Begleiter. Und dann die Verwirrung: Wie und woher soll ich wissen, was MANN von mir will? Der erste wichtige Mann im Leben ist doch der Vater, bei mir war es nun mal der Stiefvater. Was wird auf meiner Festplatte abgespeichert, wenn dieser Mann mich missbraucht? Was zeigt mir das für’s Leben? Wenn mein Vater schon Sex von mir will, was wollen dann die anderen Männer?
Im Laufe der Zeit habe ich schon begriffen, dass nicht jeder Mann etwas Schlechtes im Sinn führt. Aber Sara – wie ich die kleine Diana nenne – ist sich da noch nicht so ganz sicher. Sara muss wissen, dass ich auf sie aufpasse. Das ist mir wichtig geworden. Ich nehme auf ihre Gefühle Rücksicht. So rede ich manchmal wie mit mir selbst, aber diese Selbstgespräche hört ja niemand.
Irgendwann habe ich es geschafft, Sara aus dem Schlafzimmer rauszuhalten. Bei Zärtlichkeiten oder Sex ist sie nicht mehr anwesend und steht nicht mehr mit erhobenem Zeigefinger neben mir. Das war ein Erfolgserlebnis und ein völlig neues Gefühl für mich. Wie soll ich es sagen? Wir haben uns arrangiert.


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