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Die Kunst des Indirekten

Leseprobe

„Bisweilen werde ich von einem Alptraum heimgesucht:
Mein Blick wird auf ein bedrohliches Bermudadreieck gelenkt, das in seinen Sog zieht, was sich ihm nähert, und es verschlingt. Über den drei Seiten des Bermudadreiecks stehen drei Überschriften.
– Wir sind die Schöpfer des besseren Lebens und wir bestimmen seinen Beginn. Ich sehe wie sich unter dieser Leuchtschrift Gen- und Reproduktionstechnologen tummeln.
– Heiliger Hirntod, du erlaubst uns zu handeln. Hier ist viel technisches Gerät zu sehen. Mit Herzen, Lebern, Nieren wird hantiert. In meinem Alptraum kann ich nicht erkennen, ob mit Lebenden oder Toten, mit Menschen oder Tieren umgegangen wird. Alles schiebt sich ineinander.
Die dritte Überschrift trägt ein rotes Ausrufezeichen: Das Erlösungswerk liegt im Erkennen von Wert und Unwert!
Ich sehe ein zartes, verletzliches Gebilde, die Menschenwürde, die in den Sog geraten ist und sich rasend schnell dem schwarzen Schlund nähert.
Erst am Ende des Traumes fällt mir die unter Wasser liegende Mechanik auf, die von Wissenschaftlern und Ökonomen virtuos und in fein abgestimmter Zusammenarbeit bedient wird. Sie läßt den magischen Strudel entstehen, dem nichts und niemand widerstehen kann.
Von diesem Alptraum erwachend, stelle ich mir viele Fragen.“


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