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Brückenschlag Band 15, 1999

Rezensionen

Heinz-Günter Maaßen in: Soziale Psychiatrie:
"Schizophrene sind Künstler"
Über 40 AutorInnen sind im 15. "Brückenschlag" mit Sach- und Fachtexten, Kurzgeschichten, Gedichten und Bildern vertreten.
Die LeserInnen erfahren Wissenswertes und Ungewöhnliches zum Thema Heimat: Heimat, das ist nicht nur Raum, Ort und Zeit; Heimat, das ist Autobiographie, Identität, Sinn und Rechtfertigung, seelisches Erleben, Bezugspunkt und Motiv. Verlust der Heimat ist mehr als Ortswechsel, soziale und wirtschaftliche Reduktion, Verlust der Heimat ist (meist) ein autobiographischer Knack- und Wendepunkt, oft eine krankheitsauslösende Entwurzelung.
Nach wie vor ist ein Vorteil des "Brückenschlags", dass er sich sehr gut als "Zwischendurch-Lektüre" eignet. Man kann ihn in Etappen – die einzelnen Episoden in 5 bis 15 Minuten lesen. Die Wirkung ist weit nachhaltiger.
Den "Brückenschlag" zu lesen, macht Spaß! Er bietet ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und zumindest seit Band 10 (Nachbestellung möglich) ist die Lektüre für sozialpsychiatrisch Tätige eigentlich ein Muss.
Der Erfolg der "Brückenschlag"-Reihe ist am besten nachvollziehbar, wenn man sich das Motto Leo Navratils zu eigen macht: "Schizophrene sind Künstler". (S. 98 ff.)
Heutzutage, wo psychotisches Erleben, Verarbeitung und Aufarbeitung desselben schon aus Gründen der Verständlichkeit und Nachvollziehbarkeit – auch für Behandlung und Therapie – immer wichtiger wird, ist der "Brückenschlag" erste Wahl und äußerst hilfreich. Er ist sowohl unter der Rubrik "ergänzende Fachlektüre" einzuordnen, aber auch sehr anregend durch seine Beiträge zur Literatur und Kunst.

Dr. med. Mabuse:
Wie immer besticht auch der neue Brückenschlag durch seine Vielfältigkeit, seine liebevolle Aufmachung und seine gut gedruckten mehrfarbigen Bilder.

Irene Stratenwerth schreibt:
Dies ist ein Leserbrief. Ich habe gerade 1-2 Stunden im neuen Brückenschlag gelesen und geblättert und bin schlicht begeistert.: Eine tolle Mischung von sehr verschiedenen, sehr interessanten und sehr lesbaren Texten. Das Papier, der Satz, die Aufmachung – alles kam mir noch freundlicher vor als in früheren Brückenschlägen. Diese Ausgabe lädt wirklich zum darin Spazierengehen und Verweilen ein – und vieles, was ich gelesen habe, hat mich unmittelbar interessiert und berührt. Gut ist, dass sich viele Texte wirklich auf das Thema "Heimat" beziehen – und hoch interessant finde ich bei diesem Thema, dass sich die Spaltung zwischen "Psychose-Erfahrenen" und "anderen Autoren" völlig aufhebt. Es ist sozusagen egal, ob ein Text von einem solchen oder solchen Autoren stammt – denn es geht um Erfahrungen, die uns verbinden und nicht trennen! Das ist wirklich ein großer, toller Wurf, um aus der ewigen Verlängerung und Wiederholung von möglichst exotischen Psychose-Erfahrungsberichten auszubrechen, und dennoch den Dialog fortzusetzen! Damit habt ihr, finde ich, eine ziemlich harte Nuss geknackt. Also allergrößtes Lob und Gratulation!


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