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Brückenschlag Band 22, 2006

Rezensionen

Astrid Delcamp in: Soziale Psychiatrie:
Ein schönes, informatives und vor allem politisches Buch. Höchst aktuell und absolut lesenswert!
Aus zahlreichen unterschiedlichen Perspektiven erfahren die Leserinnen und Leser von Expertinnen, Hartz-IV-Empfängern, Psychiatrie-Erfahrenen und Künstlerinnen, wie strukturelle Konflikte (u.a. durch die Gesundheitsreform und Hartz IV) die Kultur des Sozialen in verschiedenster Weise betreffen und welche zumeist bedrückenden Erfahrungen für die einzelnen Menschen damit verbunden sind. Die beschriebenen Erfahrungen veranschaulichen bewegend die Realität derer, denen die Teilnahme am öffentlichen Leben, durch Armut bedingt, nicht mehr möglich ist.

Heinz Mölders in: Deviant, Amsterdam:
Diese gute und angenehm zu lesende Ausgabe trägt kräftig dazu bei, die oben beschriebenen Entwicklungen öffentlich zu machen. Wenn ich mich frage, wie wir einander in Zeiten der Kälte gegenseitig unterstützen und ermutigen können, finde ich diese Brückenschlag-Ausgabe dazu sehr hilfreich.

Christine Robledo in: Nebelleben:
Mehr und mehr müssen psychisch erkrankte Menschen erleben, dass sie in unserem Sozialwesen vor allem als lästige Kostenverursacher wahrgenommen und behandelt werden.
Im neuen "Brückenschlag" schildern sie ihre Erfahrungen. Die Geschichten, Gedichte und Bilder gehen unter die Haut.
Kurz: Für alle, denen die Situation psychisch erkrankter Menschen und anderen Minderheiten nicht gleichgültig ist, sehr empfehlenswert!

Andreas Manteufel in: systhema:
Die Kürze der Beiträge lädt zum Schmökern ein, aber das gemeinsame thematische Band, hier die "soziale Ausgrenzung", hält alle zusammen und macht die Lektüre auch im Zusammenhang spannend. Das Thema liegt in der Luft und wird uns die nächsten Jahre nicht loslassen.

Gabi Vaquette in: Holteinischer Courier:
In einer Gesellschaft, die zunehmend geprägt ist vom Überleben des Stärkeren, dem Funktionieren für die Arbeit und Hartz IV für nicht am Arbeitsleben Teilhabende wird es für psychisch Kranke und "Gehandicapte" immer schwieriger. Fritz Bremer beschreibt anhand des Slogans: "Wir sind Deutschalnd": "Das Menschenbild: dynamisch, leistungsstark, mobil, peppig. Was bedeutet das für Menschen, die nicht leistungsstark sind? Sind sie auch noch Deutschland?" Typisch für den Brückenschlag kommen psychisch Erkrankte und Sozialwissenschaftler, Professoren und andere Autoren zu Wort. Bedrückende Alltagsschilderungen zeigen Diskriminierung, Indiskretion, eingeschränkte Teilhabe am öffentlichen Leben durch Armut und Scham. "Wir wollen auf die persönlichen und politischen Folgen der neuen ökonomischen Situation aufmerksam machen und weiterdenken", so Bremer.

UB in: Nachrichten Parität:
Petra Alice Berg beschreibt das Leben einer "Extegrierten Persona non grata", und Gabriele Göttle macht sich Gedanken über die "Produktion von Parias". Die Überschriften zeigen: Hier erwartet einen alles andere als lockere Lektüre, aber eine lohnenswerte: Da stellen sich Menschen dem Abriss des Sozialstaats entgegen!


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